Projekt VI / England
The Malcolm Lowry Project
Songs between heaven and hell
Gedanken zur Entstehung über das Projekt «Songs between heaven and hell»
Vor 14 Jahren habe ich begonnen, mich mit den typischen klanglichen Besonderheiten unterschiedlicher europäischer Gegenden zu beschäftigen. Ungarn hatte ich damals als erstes im Blick, und so veröffentlichte ich im Jahre 2002 eine CD, die meine intensiven kompositorischen Eindrücke von diesem Land wiedergaben. Die Lieder, die ich damals nach Gedichten von Endre Ady (1877-1919) komponierte, wurden von einheimischen Musikern sehr gefühlvoll interpretiert.
Danach wendete ich mich Spanien zu, etwas später Wien und Frankreich. Nun, im Jahr 2017, bin ich im Zuge meiner musikalischen Wanderung durch Europa in England angekommen.
In einem Wiener Buchgeschäft fand ich eine Ausgabe mit Gedichten des britischen Autors Malcolm Lowry (1909-1957) und war sofort begeistert. Ich beschloss, einige seiner Verse zu vertonen und auf einer CD zu veröffentlichen.
Malcolm Lowry (1909-1957) war ein britischer Schriftsteller, dessen verzweifelte Unruhe seinen poetischen Ausdruck in einer sprachlichen mystischen Symbolik findet. Sein Hauptwerk ist der brillante Roman „Unter dem Vulkan“ (gedreht unter der Regie von John Huston; mit Albert Finney, Jacqueline Bisset, u.a). Neben dem Schreiben schenkte er dem Alkohol, der ihn in Zeiten der Furcht und Hoffnung stets begleitete, eine fast heilige Aufmerksamkeit. Lowry verbrachte viele Arbeitsjahre zusammen mit seiner Frau Margerie Bonner zwischen Kanada, den Vereinigten Staaten und Mexiko. Während eines Aufenthalts in England nahm er sich 1957 vermutlich das Leben.
Meine Kompositionen bei diesem Projekt sind einerseits sanft, andererseits aber gelegentlich auch schrill und scharf, jedoch verlieren sie nie die ursprüngliche Poesie aus den Augen, die ihnen ja durch Malcolm Lowrys meisterhafte Lyrik zugrunde liegt.
Sehr froh bin ich darüber, für dieses Projekt ‚Songs between heaven and hell‘ erstklassige Musiker gewonnen zu haben.
Louis Romégoux ist ein in Sheffield geborener britisch-französischer Folkmusiker, der 2010 die Stahlstadt für die sanften Hügel und Weinberge südlich von Graz, Südösterreich, eintauschte. Romégoux, ein klassisch ausgebildeter Sänger, der bei Dr. Vivien Pike in Großbritannien studierte und während seines Studiums an der Universität Sheffield Chorgelehrter an der Kathedrale von Sheffield war, beteiligte sich schon seit seiner frühen Jugend an verschiedenen musikalischen Projekten unterschiedlicher Genres. In seiner Zeit als Solist und Bandmusiker hat Louis in ganz Europa u.a. mit John Smith, Teddy Thompson, Slow Club, Denis Jones, John Fairhurst, Liz Green, The Reverend, Ed Prosek und vielen mehr konzertiert, darunter befand sich auch ein Auftritt in Ronnie Scott’s Jazz Club, London, im Jahr 2013.
Es klingt fast wie ein modernes Wunder: ich suchte jemanden wie ihn, weil er absolut der Sänger ist, den ich brauchte. Seine kreative Agilität in den Melodien und seine unverwechselbare Stimme entsprechen zweifelsohne meinen Absichten, diese Lieder zu interpretieren.
Bereits in den späten 80er und 90er Jahren hatten der österreichische Komponist, Flügelhornist und Trompeter Paul Schwingenschlögl und ich viele gemeinsame Auftritte, die meisten davon in Deutschland. Mittlerweile ist er ein gefragter Musiker auf der ganzen Welt, spielt sowohl modernen Jazz als auch improvisierten Jazz, aber auch Rockmusik. So trat er z.B. in Wien mit dem „Gil Evans Orchestra“ auf, oder in Rom mit einem Jazzquartett namens „Takabanda“, oder in New York als Solist mit CC Hennix, und so weiter ….
Seit vielen Jahren lebt er in Berlin und Paris.
Angelika Moskal – die Wiener Geigerin studierte bei Prof. Arkadij Winokurow an der Bruckner Universität in Linz und setzte ihr Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien fort. Konzertreisen führten sie mit Orchestern wie dem Wiener Jeunesse – Orchester, dem Webern – Symphonie – Orchester, dem Jugendphilharmonieorchester und der Berliner Philharmonie nach Deutschland, Montenegro, Bulgarien, Italien, Spanien und anderen europäischen Ländern sowie in die USA, China, Brasilien und Peru Kammermusikensemble.
2015 spielte sie nicht nur Violine bei meinem französischen CD-Projekt „De la curiosité du silence“, sondern sie trat auch in Wien bei „Voices for refugees“ mit dem italienischen Sänger und Songwriter Zucchero auf.
Jakob Karajev kommt aus einer klassischen Musikerfamilie. Das erklärt wahrscheinlich sein sicheres rhythmisches Gefühl und seinen subtilen Sinn für Takt, der weder zu viel noch zu wenig, sondern immer wahr ist.
Alfred Polansky – österreichischer Schriftsteller, Komponist und Gitarrist. Seine musikalische Grundausbildung erhielt er von seinem Vater, der selbst Musiker war, später am Konservatorium in Wien und auf freier Wildbahn. Er komponierte Filmmusik, Auftragsarbeiten für Orchester, Lieder und Solostücke für Gitarre und Laute, und als Interpret spielt er hauptsächlich seine eigenen Werke in ganz Europa.